Friedrich Ernst Gustav Heinze (* 9. Oktober 1874 in Benau bei Sorau, Niederlausitz; † 23. Januar 1949 in Rudolstadt, Thüringen) war ein deutscher Orgelbauer in Sorau.

Leben
Gustav Heinze wurde als Sohn des Häuslers Gottlieb Ernst Heinze (* 1842) und der Johanne Auguste Caroline Rattke (1843–1912) in Benau, heute Bieniów, in der östlichen Niederlausitz geboren. Sein Handwerk als Orgelbauer erlernte er 1889 bis 1892 bei Robert Uibe in Neuzelle. Danach arbeitete er bei Herrmann Stiller in Breslau und ging anschließend zu den bedeutendsten mittel- und ostdeutschen Orgelbauern seiner Zeit: zu Friedrich Ladegast nach Weißenfels, zu Wilhelm Sauer nach Frankfurt (Oder), wo er 1894 an der großen Orgel der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Charlottenburg mitarbeitete, zu Wilhelm Rühlmann nach Zörbig und nach dem Militärdienst zu Schlag & Söhne nach Schweidnitz in Schlesien. Dort heiratete er 1901 Maria Ida Hedwig Kayser.

1904 gründete er die Gustav Heinze Orgelbau-Anstalt Sorau N.-L in der Auenstraße 36. Eine Filiale entstand in Weißenfels in der heutigen Beuditzstraße 40 , noch zu Lebzeiten seines Lehrers Friedrich Ladegast (1904/05–1909?). Eine weitere Zweigstelle gründete er in Kolberg (heute Kołobrzeg) in Pommern, die von einem seiner Söhne geleitet wurde.

Gustav Heinze wurde bald zu einem produktiven Orgelbauer, der auch nach Schlesien und in die Mark Brandenburg lieferte und der bedeutenden Firma Schlag & Söhne Konkurrenz machte. Zeitweise hatte er 30 Mitarbeiter.

Ab etwa 1939 musste er die Werkstätten der Rüstungsfirma Focke-Wulf zur Verfügung stellen. 1945 musste die Familie Sorau verlassen, die Ehefrau war im März getötet worden. Die letzten Monate ‚verlebte Gustav Heinze in Rudolstadt in Thüringen.
Ehe und Nachkommen

Gustav Heinze war mit Maria Ida Hedwig Kayser (1881–1945) seit dem 26. Oktober 1901 verheiratet.[2] Kinder waren

Reinhold (1902–1984), wurde Orgelbauer und arbeitete in der Werkstatt des Vaters
Hedwig Ida Frieda (1903–1974)
Lothar (1905–1969), wurde Orgelbauer, übernahm nach 1945 die Werkstatt der Firma Adam Eifert Nachfolger in Stadtilm bis 1967.
Günther, wurde Orgelbauer in der Werkstatt des Vaters

Werke (Auswahl)
Gustav Heinze baute etwa 230 Orgeln neu oder um, in Schlesien, der Neumark, der Niederlausitz und Thüringen. Diese hatten Kegelladen mit pneumatischen, später auch elektropneumatischen Trakturen. Heinze baute teilweise in bestehende Gehäude neue Werke mit Verwendung von bestehenden Teilen und Pfeifen ein. Seine Bauten galten als zuverlässig. Den Klang erzeugte er mit den gleichen Pfeifenmensuren wie Silbermann und Casparini.

JahrOpusOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1905BuchhainDorfkircheII/P10erhalten
1905NeupetershainDorfkircheII/P19erhalten
1906EuloDorfkircheII/P12erhalten
1906GebersdorfDorfkircheII/P8erhalten
1906SielowDorfkircheII/P16
190713PetersdorfDorfkircheII/P71917 Abgabe der Prospektpfeifen, danach ersetzt durch Zinkpfeifen, ansonsten erhalten[3]
1907DöbernKatholische Pfarrkirche Corpus ChristiII/P10erhalten
190822Haselberg, OberbarnimDorfkircheI/P51945 zerstört
190723Harnekop, OderbruchDorfkircheI/P5in Opusverzeichnis zu 1914 als Opus 75 (irrtümlich oder weitere Arbeiten?), 1917 Abgabe der Prospektpfeifen, 1945 Verlust vieler Metallpfeifen, 1953 Reparaturen, heute nicht spielbar erhalten[4][5]
1909SteinitzDorfkircheII/P10erhalten
1909DöbernEvangelische ChristuskircheII/P17erhalten
1909DrebkauEvangelische StadtkircheII/P16erhalten
1910RuhlandEvangelische StadtkircheII/P18+1erhalten
191148WormlageDorfkircheII/P9erhalten.[6]
191252Sommerfeld, heute LubskoStadtkirche, heute Kirche Mariä VerkündigungIII/P37Prospekt von 1795, 2005–2009 Generalsanierung durch Ars Organum[7]
1913BorkDorfkircheI/P4erhalten
191882Sorau, heute ŻaryStadtkirche, heute Kirche Mariä HimmelfahrtII/P25erhalten
1919RessenDorfkircheI/P6erhalten
192089AltdöbernKircheII/P271986 Dispositionsänderung .[8]
1921Berlin-JohannisthalEvangelische KircheII/P13erhalten[9]
192295ZodelJesus-Christus-KircheII/P131949 umgebaut und erweitert, heute in restauriertem Zustand[10]
192298Ober-Bellmannsdorf heute RadzimówKirche, heute Katholische KircheII/P19erhalten, nicht spielbar[11]
1922100Züllichau, jetzt SulechówEvangelische Kirche, jetzt KreuzerhöhungskircheIII/P42erhalten[12]
?129DörnitzDorfkircheI/P4Disposition: Gedackt 8′, Prinzipal 4′, , Prestant 2′, Subbass 16′, Pedalkoppel, einmanualig.
1925CottbusKatholische ApostelkircheI/P5
1926StolzenhainDorfkircheII/P12erhalten
1927150Bad Warmbrunn, heute Cieplice Śląskie-ZdrojEvangelische ErlöserkircheIII/P46+1Im Prospekt von Johann Gottlieb Meinert von 1777, mit etwa 20 vorherigen Registern von 1858 (Schlag) und 1910.[13]
1928SaßlebenDorfkircheII/P8erhalten
1928KomptendorfDorfkircheII/P18erhalten
1929179MüllroseKircheII/P23in Gehäuse von Gottlieb Scholtze von 1772, restauriert[14][15]
1929181KirchmöserKircheII/P15+1erhalten
1933Sorno bei FinsterwaldeDorfkircheII/P8+1erhalten
1933Kasel-GolzigDorfkircheII/P9+3ersetzte Schröther-Orgel
1938229Großbocka, ThüringenDorfkircheII/P8erhalten
1938231Blankenburg, ThüringenStadtkirche St. NicolaiII/P21im Barockgehäuse von 1755 von Johann Michael Wagner, erhalten[16]
1938Zwötzen bei Gera, ThüringenDorfkircheII/P21erhalten
1939246Neu Lübbenau, NiederlausitzDorfkircheII/P12erhalten[17]

Gustav Heinze i jego żona Hedwig (z domu Kayser)

Źródło: http://www.kindheit-und-politik.de/images/02_bilder_ochsenjunge/02_bilder_ochsenjunge.htm

Polecam również:

http://bieniow.cba.pl/gustav_heinze.htm

http://www.kindheit-und-politik.de/02_ochsenjunge.htm

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